Epigenetik
Die Epigenetik ist eine relativ neue Wissenschaft, die sich mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms und mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren die Aktivität eines Genes und damit die Entwicklung der Zelle festlegen.
Der Mensch besitzt ca. 25.000 Gene, das entspricht der Information von etwa 3,2 Milliarden Buchstaben in Ketten. Zwei Menschen unterscheiden sich hierbei durch gerade mal 3 Millionen Buchstaben. Die individuellen Unterschiede liegen also auch darin, welche Gene aktiv vom Organismus genutzt und welche abgeschaltet (also inaktiviert) werden. Und letzteres wird wiederum beeinflusst durch äußere Einflüsse, Erlebnisse, Gedanken. Man geht derzeit davon aus, dass ein Großteil unseres Erbgutes gar keine Gene im herkömmlichen Sinne (Informationsträger für Enzyme, Augenfarbe oder Nasenform) sind, sondern Umbauschalter, um andere Gene ein- oder auszuschalten. Das heißt im Klartext: Der Lebensstil hat Einluss auf die Genaktivität. Korrekte Ernährung, Bewegung, Entspannung können die Aktivität guter Gene unterstützen.
Telomere:
Telomere sind so etwas wie Schutzkappen auf unseren Chromosomen, die bei jeder Zellteilung ein bisschen kürzer werden. Damit wird die Zelle mit jeder Teilung etwas schwächer und anfälliger für Kopierfehler, bis sie schließlich stirbt, wenn die Telomere vollends verbraucht sind.
Das Enzym Telomerase baut die Telomere wieder auf und lässt die Zellen so vergessen, wie oft sie sich schon geteilt haben. Das Risiko für Kopierfehler in der Zellteilung und damit die Entstehung von Krankheiten sinkt mit zunehmender Telomeraseaktivität. Für ihre Erkenntnisse über die Telomere und das "Jungbrunnenenzym" Telomerase bekam Elisabeth Blackburn 2009 den Medizin-Nobelpreis. Laut Blackburn haben Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Altersdiabetes und Lungenleiden eindeutig mit der Länge der Telomere zu tun. Diese Erkrankungen entstünden im Organismus selbst, meist über einen langen Zeitraum. Der Grund sei ein Versagen der körpereigenen Reparaturmechanismen.
Telomeraseaktivität sinkt bei Stress, oxidativem Stress, Schlafmangel, Übergewicht, Rauchen
Telomeraseaktivität steigt bei Meditation, Bewegung, gesundem Essen (Vit. C, Vit. D, Vit. E, Folsäure, Omega-3)